Digitale Radiologie (DR, RT-S)
Die DR erlaubt eine Durchstrahlungsprüfung in Echtzeit, weil der Röntgenfilm durch einen anderen Detektor ersetzt wird. Deshalb bezeichnet man dieses Verfahren oft auch als filmlose Durchstrahlungsprüfung. Bei diesem anderen Detektor handelt es sich um eine Kette elektronischer Bauteile, welche die im unsichtbaren Röntgenbild vorhandenen Informationen in ein sichtbares Bild umwandeln. Dabei hat sich im Prinzip nichts geändert: Ein guter Detektor muss möglichst kleine Unterschiede in der Intensität der Röntgenstrahlung in einen möglichst grossen Kontrast umwandeln. Die innerhalb von Sekunden hergestellten Durchleuchtungsbilder können in allen gängigen Dateiformaten abgespeichert und weiter verarbeitet werden.
DR-Anlage
Der Bildverstärker als Detektor ist auf einem manipulierbaren C-Arm montiert, ihm gegenüber auf der anderen Seite sitzt die Röntgenröhre. Neben dem vertikalen Verfahren des C-Arms können Röntgenröhre und Bildverstärker um eine Winkel von ± 30° gekippt und ihr Abstand zueinander unabhängig voneinander variiert werden. Da zudem das zwischen Bildverstärker und Röntgenröhre befindliche Prüfstück auf einem n x 360 ° Drehtisch lagert, ist eine Rundumprüfung möglich. Der Drehtisch ist für Bauteile bis 70 kg, Durchmesser bis 700 mm und Höhen bis 900 mm ausgelegt.
Durch diese Bewegungsmöglichkeiten kann eine möglichst optimale Position für die Durchleuchtung eine Bauteils eingestellt werden. Die Aufnahmen und ihre Bewertung können anhand von gezielt eingefrorenen Einzelbildern erfolgen. Das Prüfstück kann aber auch in der Bewegung durchleuchtet und -eben in Echtzeit- betrachtet und entsprechend dokumentiert werden.
C-Arm mit motorischer Blende vor dem
Bildverstärker / Prüfstück / Röntgenröhre
In der Anlage wird eine Mikrofokus-Röntgenröhre eingesetzt, welche geometrische Vergrösserungen bis zu 150-fach erlaubt. Der Brennfleck ist zudem variabel, was bei geringerer Vergrösserung eine höhere Energie und damit eine höhere Durchdringungsfähigkeit der Röntgenstrahlung ermöglicht. Mit einer maximalen Röhrenspannung von 230 kV vermag diese Röntgenröhre ca. 30 mm Stahl zu durchstrahlen.
Mit der Aufnahme eines digitalen Röntgenbilds sind die Möglichkeiten noch nicht erschöpft. Eine Bildverarbeitungs-Software bietet eine Vielzahl von Optionen, um die Aufnahmen darzustellen, zu bearbeiten und zu beschriften. Zum Einsatz kommen verschiedene Filter, der Kontrast kann optimal angepasst werden. Durch diese Korrekturen kann ein Objektumfang erreicht werden, der in der Radiographie (der klassischen Durchstrahlungsprüfung mit dem Film als Detektor) ohne weiteres nicht möglich ist. Die Aufnahmen werden beim SVS archiviert und dem Kunden in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt (üblicherweise auf einer CD-ROM).
Mit der Bildverarbeitung wird das optimiert, das sich bereits als Bildinformation in der Aufnahme befindet. Es wird nicht hinzugefügt oder weggenommen, sondern es wird für das menschliche Auge leichter erkennbar gemacht.
MAG Schweissnaht an 12 mm Blech mit Flankenbindefehler
Aufnahme aus Bild oben in Relief-Darstellung zur Verdeutlichung der Unregelmässigkeit